Sturzprävention: Wir tun etwas dafür
22. April 2024

Fast jeder hat sich schon einmal bei einem Sturz verletzt. In jungen Jahren geht das meist glimpflich aus, aber im Alter kann ein Sturz ein einschneidendes Ereignis sein, mit möglichen dauerhaften Einschränkungen. Stürze sind bei Menschen über 65 die häufigste Unfallart: Fast jede dritte Person stürzt einmal jährlich. Bei den über 80-Jährigen sind Stürze sogar noch häufiger. Ursachen können Muskelschwäche, Gang- und Gleichgewichtsstörungen oder individuelle Verhaltensmuster sein. Dieses Thema betrifft auch uns im Seniorenzentrum Aumatt.

In der Woche vom 15.-19.4.2024 hatten wir eine Premiere: Erstmals boten wir von Montag bis Freitag täglich unterschiedliche Aktivitäten zur Sturzprävention für Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitende an. Am Montag starteten wir unter der Leitung des Aktivierungsteams mit einem Velotraining auf Sitzvelos. Das Training wurde mit Musik und Filmaufnahmen eines Velotrails in Spanien aufgelockert. Der Tanznachmittag am Dienstag mit John Scott stiess ebenfalls auf reges Interesse. Am Mittwoch stand "Aufstehen leichtgemacht" im Mittelpunkt, begleitet vom Kinästhetik-Trainer Lutz Zierbeck, der Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Pflege über die Möglichkeiten des Aufstehens nach einem Sturz aufklärte und trainierte. Zur Stärkung der Beinmuskulatur lernten die Bewohnerinnen und Bewohner am Donnerstag unter der Leitung von Susi Pierer verschiedene Trainingsmöglichkeiten kennen. Den Abschluss gestaltete am Freitag Daniela Vollenweider mit einem Rollator-Lauftraining, das verschiedene Herausforderungen bot, wie einem Strich entlang zu laufen oder einen Slalomparcours zu bewältigen.

Zusätzlich waren an zwei Nachmittagen Fachleute des Reha Huus Reinach vor Ort, um den Bewohnerinnen, Bewohnern und Mitarbeitenden den Einsatz von Hilfsmitteln zu zeigen. Das Angebot wurde von vielen genutzt, um den Rollator richtig einstellen zu lassen und Tipps und Tricks im Umgang damit zu erhalten.

Um fit zu bleiben, reicht es aber nicht aus, nur den Körper zu trainieren, sondern es bedarf auch einer Verbindung zwischen Kognition und Motorik. Die Firma Dividat bot uns die Möglichkeit, ein Dividat Senso Trainingsgerät für diese Woche auszuleihen. Das Gerät wurde in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelt und basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es umfasst verschiedene Trainingsprogramme, die gezielt Denkaufgaben mit Bewegung interaktiv verbinden. Sogar die Mitarbeitenden hatten ihre Herausforderungen mit einzelnen Trainings.

Am Freitag feierten wir den Abschluss der Woche mit einem gemeinsamen Apero und dankten allen, die sich aktiv beteiligt haben. Die Woche war eine tolle Erfahrung, und wir sind zuversichtlich, dass sie eine Fortsetzung finden wird.



Beitrag im Wochenblatt vom 2. Mai 2024